Kalk wählt Menschenwürde

von Lukas Damme

Ein starkes Zeichen für ein offenes und demokratisches Kalk!

Am Freitag, den 21. Februar, versammelten sich rund 50 engagierte Menschen vor der Kalk Post, um gemeinsam ein klares Signal zu setzen: In Kalk ist jeder willkommen! Die Kundgebung "Kalk wählt Menschenwürde" war ein lebendiges und buntes Zeichen für Zusammenhalt und Demokratie – getragen von Vereinen, Initiativen, sozialen Trägern und engagierten Kalkerinnen.

Gemeinsam für ein solidarisches Veedel

Mit Musik von KlarMan Brass, herzlichen Gesprächen und kreativen Aktionen wie Postkarten in verschiedenen Sprachen sowie Kamelle und Give-Aways konnten wir an diesem Tag rund 600 Menschen erreichen. Kaffee und kleine Aufmerksamkeiten sorgten für eine einladende Atmosphäre, die zum Austausch einlud. Die Beteiligung zeigte: Viele Menschen in Kalk treibt die politische Situation um – sowohl Wahlberechtigte als auch diejenigen, die (noch) nicht wählen dürfen.

Die Gespräche vor Ort machten deutlich, dass es große Sorgen gibt: um die Zukunft der Demokratie, um steigende Lebenshaltungskosten und um die Frage, ob alle hier weiterhin ein Zuhause haben können. Besonders bewegend war die Rede eines Mitglieds der InHous-Familie, die uns noch lange in Erinnerung bleiben wird.

Ein Ausblick: Kalk bleibt aktiv!

Die Kundgebung war ein voller Erfolg – doch unser Einsatz für ein menschenfreundliches Kalk geht weiter. Mit Blick auf die kommende Kommunalwahl werden wir weiterhin aktiv sein, um sicherzustellen, dass alle Menschen in Kalk auch in Zukunft würdig leben können. Danke an alle, die dabei waren, mitgeplant haben und ihre Stimme für ein offenes und solidarisches Miteinander erhoben haben!

Rede InHaus Family

Jede*r ist jemand

Plädoyer - ein Fürwort und ein großes Dankeschön!

Eine Welt, in der jede*r jemand ist, braucht sowohl den Einsatz für das Individuum in seiner Vielfalt als auch solidarische Bündnisse für die Schaffung von Gerechtigkeit, wo alle teilen, damit es allen gut geht.

Und uns, Menschen mit Migrationsvordergründen- und hintergründen, uns Frauen, uns, der jungen Generation, uns, die wenig bis gar kein Geld haben, um irgendwo dabei zu sein und mitzumachen, uns queeren Menschen, uns geht es gerade nicht gut. Viele berichten uns von Ängsten und einer sehr großen Verunsicherung: Was wird die Zukunft bringen? Können wir hier noch leben, oder wird uns gesagt, dass wir falsch sind, und hier nicht bleiben dürfen. Welche Möglichkeiten für Selbstverwirklichung wird es noch geben, wenn diktiert werden soll, was schützenswert ist, und welche Lebensentwürfe „gut" genug sind, um akzeptiert zu werden? Die Menschen quälen sich durch die Grammatik der deutschen Sprache, versuchen in einer unglaublich kurzen Zeit die deutsche Sprache zu erlenen, wo die Wissenschaft sagt: Dafür brauchen die Menschen in der Regel 3 Jahre und nicht 7 Monate. Sie nehmen alle möglichen Jobs an, die niemand machen möchte, wo Mindestlöhne weit entfern liegen. Wir kennen nicht wenige, die für 2,50 € pro Stunde schuften. Und das alle, um sich ein Recht zu verdienen, hier eine Weile zu leben, sich von Krieg und Terror zu erholen, sich vielleicht etwas Neues aufzubauen, vielleicht hier länger zu bleiben.

Wir sind verunsichert und niedergeschlagen.

Aber natürlich nicht die ganze Zeit, denn wir haben Euch! Herzlichen Dank für Eure Tanzbeine und Tanzarme, und die großen Herzen! So können wir Kraft tanken und Solidarität miteinander erleben! Letzte Woche haben wir die Baumscheiben am Ottmar-Pohl-Platz mit Pflanzsteinen umrandet und bepflanzt. Wir waren so niedergeschlagen, und das praktische Tun hat uns im wahrsten Sinne des Wortes geerdet. Wir haben gemeinsam geschleppt, bepflanzt und gegossen, und wir werden im nächsten Monat Kräuter einpflanzen, Gurken und Möhrchen sollen auch noch dazu kommen. Was wir uns also gerne heute mitgeben wollen: Es wird Frühling, es fängt an zu blühen, da kriegen die meisten Menschen auch bessere Laune und es gibt viel mehr Lächeln auf den Gesichtern. Und auf all diese Gesichter freuen wir uns, und wir freuen uns, unsere Gesellschaft weiterhin für alle lebenswert mitzugestalten!

Solidarische Grüße, Eure InHaus Family

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